Die Trauersitten in Deutschland haben sich in den letzten Jahrzehnten zum Teil sehr stark gewandelt. Früher trugen die Angehörigen des Verstorbenen während der gesamten Trauerzeit hinweg über Trauerbekleidung, heutzutage ist dies nur noch am Tage der Beerdigung üblich.
Bei den modernen Bestattungsarten, wie zum Beispiel Wiesenbestattung oder Luftbestattung entfallen oft Grabsteine und opulente Zeremonien. Anstatt eines Geistlichen (Pfarrer) bestellen heute viele alternativ einen freien Trauerredner.
Zu den modernen Trauerritualen gehören zum Beispiel das Pflanzen von einem Erinnerungsbaum, Traueranzeigen, Trauerbriefe oder eine virtuelle Gedenkseite für den Verstorbenen im Internet. Gebräuchlich im Umgang mit der Trauer ist auch die Trauerbegleitung durch einen Psychotherapeuten oder einer Selbsthilfegruppe für Hinterbliebene.
Als Trauerflor wird generell ein schwarzes Band (Textilband) verwendet, welches als kleine Schleife an der Kleidung befestigt wird. Der Trauerflor soll Mitgefühl an dem erlittenen Verlust und die eigene Betroffenheit zum Ausdruck bringen. Getragen wird der Trauerflor meist von Freunden und nahestehenden Bekannten des Verstorbenen, die nicht direkt mit ihm verwandt waren. Der Trauerflor ist ein Symbol der Trauer und des Gedenkens.
Der Trauerschleier steht ähnlich wie der Trauerflor für den Verlust einer nahestehenden Person, wie des Ehemannes oder der Eltern, und wird als Ausdruck der Trauer getragen. Er schützt seine Trägerin davor, die Emotion des Augenblicks allzu offen zu zeigen und wird hauptsächlich von Witwen oder verwaisten Kindern getragen.
Der Trauerzug, auch Leichenzug genant, ist der Zug der Trauernden auf dem Weg zur Beisetzung des Verstorbenen. Der Trauerzug begleitet den Sarg bzw. die Urne vom Friedhof bis zum Grab und ist Teil des Trauerrituals. Bei einer christlichen Bestattung führt üblicherweise ein Konfirmand oder Ministrant den Trauerzug an. Dieser trägt hierbei das Vortragekreuz.
Gedenksteine gehören wie die Grabsteine zur Kategorie der Grabmale. Sie sind eine beliebte Grabdekoration und bieten vielseitige Gestaltungsmöglichkeiten. Die Steine können mit Inschriften (z.B. Gedichten) und beispielsweise kleinen Engeln versehen werden.
Briefe an eine verstorbene Person zu schreiben ist eine beliebte Möglichkeit, seiner Trauer Ausdruck zu verleihen. In solch einem Brief können Sie alles reinschreiben, was Sie dem Verstorbenen noch gerne gesagt hätten, es aber nicht mehr konnten.
Der Nachruf ist eine schriftlich verfasste Ehrung eines kürzlich Verstorbenen. Nachrufe können in lokalen Zeitungen oder auf entsprechenden Internetportalen veröffentlicht werden.